Astronomie: Eigenbauten      back

Gerne präsentiere ich hier meine eigenen Konstruktionen für die astronomische Verwendung.  Vielleicht sind die einen oder anderen Infos für Projekte von anderen Amateurastronomen nützlich.  Zudem hat man mit einem Eigenbau, genau das, was man will und oft auch zu einem kleineren Preis. Zudem macht es doch einfach Freude mit selbstgebauten Hilfsmitteln zu beoabchten.
Die hier vorgestellten Teile für die EQ-5 und LXD-75 sollten auch für die CQ-5, CAM und die Vixen GP Montierung passen.
(Die Bilder können durch anklicken vergrössert werden.)
Empfehlenswert ist auch der Besuches der Seite meines Kollegen Henning Lorch , welcher den Umbau des Skywatcher-Okularauszuges in einen motorangetriebenen Crayford-Auszug beschreibt.
Meine Eigenbauten auf anderen Seiten:
[beleuchteter Okular-Koffer]  [Fernauslöser für EOS 350d/400d]  [Intervallsteuerung für EOS 350/400d]

In dieser Seite:
[Fotoklemme am Gegengewicht]  [
rotes Licht]  [LXD-75 Adapter] [LXD-75 Prismenschine] [Leitrohrschelle]  [4.5" Dobson]  [Foto-Tele als Fernrohr]




Fotoklemme am Gegengewicht: 
Für Astrofotos der Milchstrasse und von Sternbildern ist diese Fotoklemme sehr nützlich. Sie wird an der Gegengewichtsstange festgeklemmt und hat einen kleinen Stativkopf. Somit sind schnelle Fotos ohne aufwändige Umrüstung möglich.
Der Stativkopf stammt von einem defekten Stativ, die restlichen Teile habe ich im Baumarkt zusammengesucht.

rotes Licht: 

Rotes Licht ist für Astronomen wichtig, denn mit rotem Licht bleibt die Dunkeladaption der Augen bestehen. Deswegen sind rote Lampen sehr nützlich, um in Atlanten und Sternkarten für die Beobachtung relevanten Daten nachzuschlagen.
Nun präsentiere ich hier meine simple Kreation, die einfach nachzubauen ist. Stromquelle ist eine 9V Blockbatterie, die eine superhelle 8mm rote LED mit der nötigen Energie versorgt. In Serie ist ein 330 Ohm Vorwiderstand geschaltet um den Strom zu begrenzen, damit die LED nicht durchbrennt. Mit einem Mikrotaster wird dann der Stromkreis bei Bedarf geschlossen und die LED leuchtet. Zu beachten ist, das LED's polarisierte Bauteile sind, d.h. die Einbaurichtung spielt eine Rolle.
Natürlich können auch 2 AAA Batterien für diese Lampe verwendet werden. Als kleiner Luxus kann auch noch ein Poti in den Stromkreis gebracht werden, um die Lichtstärke veriabel zu haben, doch dieser Luxus benötige ich nicht.
Übrigens: Die Batterie wird mit den üblichen 9V Knopfanschlüssen, die an den Platinen angelötet sind, befestigt.



LXD-75 Adapter: 

Bekanntlich ist das Original-Stativ der EQ-5 eher unterdimensioniert.  Für visuelle Beobachtungen ist die Kombination von EQ-5 mit originalem Stativ und einem 8" Newton gerade noch ausreichend. Jedoch ist für Astrofotografie mehr Stabilität und mehr Präzision nötig. Deswegen fotografieren meine Freundin und ich mit dem 8" Newton und der EQ-5 auf einem Meade-Stativ, das viel robuster ist. Glücklicherweise konnte ich die Teile relativ günstig in einem Metall-Laden erstehen und in der Schlosserei zusammenbauen. Reine Materialkosten: 12 Fr.

zu den Bildern: oben: Ansicht von der Oberseite, Mitte: Ansicht von der Unterseite, unten, Montageschraube für die EQ-5.

Konstruktion:
Die grösste Platte misst 160 mm Durchmesser und ist 10 mm dick. Je nach Anwendung kann der Durchmesser anders gewählt sein. Zudem muss diese Platte in der Mitte ein Loch mit 60 mm Durchmesser haben, da sonst die Montageschraube für die EQ-5 nicht passt. Diese Platte bildet den Anschluss an ein Stativ oder eine Säule. Dementsprechend sind die Löcher auch auf das Stativ abgestimmt.
Der Anschluss an die EQ-5 wird mit einem Alu-Rohr realisiert (oben). Die Abmessungen: Innendurchmesser: zwingend 60 mm, sonst passt die EQ-5 nicht hinein. Aussendurchmesser: 10cm. Werte ab 95 mm Durchmesser sind geeignet. Höhe: mindestens 45 mm. Im Rohr ist noch ein Alu-Flach mit 15 mm dickeangeschweisst, mit Abstand von 23mm von der Oberkannte.  In der Mitte des Flachs ist ein M10-Gewinde gebohrt, um die EQ-5 mit einer Schraubezu befestigen. Auf der Oberseite ist zudem ein Stift vorhanden, auf den die azimutalen Verstellschrauben beim exakten justieren auf Norden drücken.
Diese beiden grossen Alu-Teile sind zusammengeschraubt.


Links unten ist noch die M10 Schraube abgebildet, die die EQ-5 am Adapter festmacht. Der Schraubenschaft ist 50mm lang. Jedoch ist das Gewinde auf den letzten 30mm weggefeilt. Das ist nötig, dass die EQ-5 gut und fest am Adapter montiert werden kann, ohne dass jedesmal auf exaktes Übereinstimmen der Gewinde geschaut werden muss.

Dieser Adapter passt auch für die Meade LXD-55, LXD-75, CQ-5 und möglicherweise auch für die Celestron CAM und weitere deutsche Montierungen, welche der EQ-5 ähneln.

LXD-75 Prismenschine: 
Für die Montage einer Kamera habe ich mir eine Prismenschine für die EQ-5 gebaut, die jedoch auch für andere Zwecke von Nutzen ist. Die Abmessungen sind folgende:

Symmetrisches Profil.

Unten: 42 mm, Oben: 35 mm, Dicke 15 mm. Daraus resultiert ein Winkel von 75° an beiden Seiten.


Dies Schine kann mit einer Fräse gefertigt werden.

Auch hier:
Dieser Adapter passt auch für die Meade LXD-55, LXD-75, CQ-5 und möglicherweise auch für die Celestron CAM und weitere deutsche Montierungen, welche der EQ-5 ähneln.

Leitrohrschellen: 
Viele Amateure wissen gar nicht, wie gut man Einsteigerfernohre als Leitrohre verwenden kann. Dies ist eigentlich die sinnvollste Nutzung von Einsteigerfernrohren für astrofotografische Zwecke, in dem man diese als Nachführkontrolle zusammen mit einem grösseren Teleskop  verwendet.
In einem Metall-Laden kann man sich von einem Alu-Rohr mit Wandstärke 10mm folgende Stücke abschneiden lassen, die dann nach Bearbeitung dann als Leitrohrschellen dienen.
Als Innendurchmesser wähle man ca. 20 mm mehr als der Durchmesser des Leitrohrtubus. Die Wandstärke ist oben ja schon erwähnt. Die Stücke sollten mindestens 10mm lang sein, damit man vernünftige Löcher für die 120° versetzten Halteschrauben bohren und schneiden kann. M5 scheint ein gutes Schraubenmass zu sein.  Flügelschrauben sind eher selten im Baumarkt vorhanden, dafür aber sehr praktisch. Nicht zu vergessen ist das Ankleben von Gummischonern an der Schraubenseite, die den Tubus hält.
Um eine gute Stabilität zu erhalten kann man ein Aluflach oder ein Holzstückchen an der Schelle befestigen, nachdem die eine Seite passend für das Alu-Rohr gefeilt wurde. So ist für einen guten Halt gesorgt. Die Verbindung zum Hauptrohr muss dann individuell ausgestaltet werden.
Für ein Leitrohr benötigt man 2 Leitrohrschellen.

Auch hier sind die Kosten des Eigenbaus beauchtlich kleiner als gekaufte Exemplare.



4.5" Dobson:
 

Auf einer Astroböres wurde mir ein 114mm Newton geschenkt, bei dem der Tubus arg beschädigt war, doch die Optik war noch zu gebrauchen. Also kaufte ich ein neues Plastikrohr und baute die Optik ein, natürlich mit den Masen des zerbeulten Originalzubus. Danach baute ich die Halteschellen aus Holz mit den Höhenlagern. Zu guter letzt folgte der hölzerne Unterbau, der dank Flügelschrauben ohne Werkzeugen in 2 Minuten zerlegt ist.

Als Masstab dient der weisse Tubus, der 80 cm lang ist. die restlichen Teile waren standard Artikel aus dem Baumarktes. Das meiste habe ich aus dem Kopf gebaut und nur wenig berechnet. Deswegen existieren auch keine Pläne.
Die Box wurde absichtlich so lange gebaut, damit das Teleskop in nützlicher Höhe ist. Diese Fernrohor ist somit leicht und enorm gut zu transportieren.

Nun einige Bilder des gesammten Instrumentes:






Die Verbingungen sind mit Flügelschrauben und ins Holz eingelassene Metallmuttern, die mit Heisleim verklebt sind, für den schnellen Zusammenbau realisiert.


OAZ und alter Meade Sucher.

Die Schellen sind gepolstert und so montiert, dass das Rohr im Gleichgewicht ist.  Das graue Element ist ein Rohrabschluss.

Der als Höhenlager zweckentfremdete Rohrabschluss. Je nach Gerät muss die Friktion mit Klebeband, Filz oder Teflon angepasst werden.

Detail ansicht Drehplatte, Höhenbretter.

Box und Teleskop getrennt .

Unterbau getrennt.
Seitenstützen zerlegt

Azimutales Drehlager mit Teflonstücken für ringe Bewegung.


Foto-Tele als Teleskop: 

Beschrieb eines Okularadapters zum Anschluss an ein Foto-Tele. Das Resultat: ein kostengünstiges Spektiv.
Mehr dazu als Acrobat-File:  Foto-Tele als Teleskop.pdf.




 
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14.11.2006  /  http://www.star-shine.ch   /  (c) by Thomas Knoblauch  /  Kontakt & Copyright